Nachwuchsakademie „GeroPlan: Perspektiven für eine interdisziplinäre Alternsforschung“ der DFG startet

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) wird im Jahr 2024 eine Nachwuchsakademie namens "GeroPlan: Perspektiven für eine interdisziplinäre Alternsforschung" starten. Diese Akademie ist dazu da, jungen Wissenschaftler*innen zu helfen, ihre Karriere in der Alternsforschung zu beginnen. Die Gerontologie, die Wissenschaft vom Altern, ist ein wichtiges und aktuelles Forschungsfeld, besonders weil die Bevölkerung weltweit immer älter wird.

Die Nachwuchsakademie soll dazu beitragen, dass junge Forscherinnen gut ausgebildet werden, um die Herausforderungen einer älter werdenden Gesellschaft anzugehen und die Chancen des Alterns zu nutzen. Nach ihrer Promotion sollen sie eigenständige Forschungsprojekte entwickeln können, die sowohl wissenschaftlich als auch praktisch relevant sind, und dabei mit anderen Wissenschaftlerinnen zusammenarbeiten können.

 

 Zielsetzung

Die Nachwuchsakademie sucht Forschungsprojekte, die sich damit beschäftigen, wie Menschen altern und wie sich das auf ihren Körper, Geist und soziale Interaktionen auswirkt. Die Projekte können verschiedene Methoden verwenden, wie zum Beispiel Laborexperimente, Studien an Tieren oder Menschen und computergestützte Analysen. Die Wissenschaftler*innen können aus verschiedenen Bereichen kommen, wie Natur- und Lebenswissenschaften, Medizin, Psychologie, Soziologie oder Informatik, solange sie sich für das Altern interessieren. Die Akademie möchte, dass die Forschung dazu beiträgt, dass ältere Menschen gesünder und glücklicher altern können.

 

Ablauf der Nachwuchsakademie

Die Nachwuchsakademie besteht aus vier Phasen:

 

  1. Nach Auswahl der 20 Teilnehmer*innen beginnt die erste Phase mit einem eintägigen Kick-off-Meeting, welches vom 2. bis 3. September 2024 in Rostock stattfindet. Hier sollen den Teilnehmer*innen die zentralen Anforderungen an ein Forschungsprojekt bezüglich der Qualität der Projektidee, der methodischen Ausarbeitung dieser Idee und der Umsetzung in einen Forschungsantrag vermittelt werden. Im Anschluss daran haben die Wissenschaftler*innen zwölf Wochen Zeit, um einen eigenen Antragsentwurf für das einjährige Pilotprojekt zu formulieren und zur Akademiewoche vorzulegen.

 

  1. Die zweite Phase besteht aus einem mehrtägigen Akademie-Workshop, der vom 13. bis 17. Januar 2025 in Lutherstadt Wittenberg und Halle (Saale) stattfinden wird. Hier setzen sich die Teilnehmer*innen mit fachlichen Themen und Fragen aus dem Bereich der Alternsforschung auseinander. Expert*innen geben in Vorträgen und Diskussionen Einblicke in die Theorien (und Methoden zur Analyse) von Alterungsprozessen sowie Hinweise zur praktischen Umsetzung von Projekten und zur Abfassung von Forschungsanträgen. Zudem stellen die Wissenschaftler*innen ihre Projektideen vor, erhalten weitere persönliche Hinweise zu ihren Antragsentwürfen und werden im Projektteam begleitet. Sie bekommen individuell Mentor*innen als erfahrene Supervisor*innen zur Seite gestellt, die sie bis zur Fertigstellung des Antrags unterstützen.

 

  1. Die dritte Phase der Akademie bietet den Teilnehmer*innen Zeit zur Finalisierung der eigenen Anträge auf Basis der Erkenntnisse der Akademiewoche. Dabei stehen die zugewiesenen Mentor*innen aus der Akademiewoche auch weiterhin unterstützend zur Seite. Der finale Antrag muss dann bis zum 30. April 2025 über das elan-Portal der DFG eingereicht werden. Mit einer Laufzeit von maximal zwölf Monaten und einem Fördervolumen von bis zu 65 000 Euro ermöglicht dieser Antrag die Durchführung von Pilotstudien und das Erbringen von Vorarbeiten mit dem Ziel, die Grundlage für ein umfangreicheres Folgeprojekt außerhalb der Nachwuchsakademie zu schaffen.

 

  1. Alle Teilnehmer*innen der Nachwuchsakademie, deren Anträge eine Förderung erhalten, werden auch während der Laufzeit des Pilotprojekts durch die Mentor*innen unterstützt und erhalten die Möglichkeit, die neu geknüpften Kontakte zu intensivieren. Nach sechs Monaten Förderung findet ein weiterer Workshop statt.

 

Hinweis: Die Teilnahme an allen Workshops ist verpflichtend. Die Kosten für die Teilnahme sowie für Unterkunft, Verpflegung und Anreise werden von der DFG übernommen. Der Selbstkostenanteil beträgt 100 Euro pro Person.

 

Bewerbung – Kriterien, Unterlagen und Termine

Die Nachwuchsakademie richtet sich an Wissenschaftler*innen, die die folgenden Kriterien erfüllen:

•                    Hochschulabschluss

•                    Promotion maximal acht Jahre zurückliegend (Erziehungs- und Betreuungszeiten werden berücksichtigt)

•                    Habilitation noch nicht abgeschlossen

•                    Einbindung in eine Arbeitsgruppe, durch die Strukturen und Unterstützung am Standort vorhanden sind, um das beantragte Projekt durchzuführen.

•                    Vorliegen von mindestens einer eigenen Publikation mit Bezug zur Alternsforschung in einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift mit Peer Review

•                    Freistellungserklärung der Klinik oder Institutsleitung (siehe unten)

•                    Bei befristeten Arbeitsverträgen: Stellungnahme der Klinik bzw. Institutsleitung, dass der Arbeitsvertrag im Falle einer Bewilligung des Drittmittelantrages entsprechend verlängert wird.

 

Um an der Nachwuchsakademie teilnehmen zu können, muss eine Projektskizze eingereicht werden. In dieser Skizze sind Studienidee, Grundkonzeption und Durchführung eines Forschungsprojekts zu beschreiben, aus dem sich der spätere Antrag entwickeln kann.

 

Eine positive Bewertung der Skizze durch ein Expertengremium ist Voraussetzung für die Einladung zur Akademie. Bewerber*innen erhalten seitens der Koordination der Akademie bis zum 15. August 2024 eine verbindliche Entscheidung über ihre Aufnahme in die Nachwuchsakademie.

 

Folgende Unterlagen sind den Bewerbungsunterlagen beizufügen:

•                    Motivationsschreiben (max. 1 Seite)

•                    Projektentwurf für ein einjähriges Forschungsvorhaben mit Ausblick auf ein folgendes dreijähriges Gesamtprojekt (max. 2 Seiten)

•                    Lebenslauf (siehe DFG-Merkblatt 53.200)

•                    Kopie der Promotionsurkunde

•                    Erklärung der Klinik- oder Institutsleitung, aus der hervorgeht, dass im Falle einer Bewilligung des Projektantrags eine Freistellung von mindestens 50 Prozent zugesichert wird.

 

Kriterien für die Auswahl:

•                    Einordnung des skizzierten Vorhabens in die Thematik (Passfähigkeit)

•                    Unterstützung durch/Einbettung in die Institution; Eignung des wissenschaftlichen Umfelds

•                    Perspektive und Anknüpfungsmöglichkeiten des Themas in Bezug auf die wissenschaftliche Karriere

•                    Innovationsgehalt des Projekts; Passfähigkeit und Originalität des methodischen Ansatzes; Durchführbarkeit des Projekts

•                    Wissenschaftliche Qualifikation der Person

 

Ihre Bewerbung für die Teilnahme an der Nachwuchsakademie richten Sie bitte in elektronischer Form (zusammen als ein PDF-Dokument inkl. Anschreiben; von Ihrer E-Mail wird nur der Anhang weiterverarbeitet) bis zum 14. Juli 2024 an marion.kroebel@uk-halle.de und andreas.simm@uk-halle.de.

  

Weiterführende Informationen

 

Organisation der Nachwuchsakademie:

Professor Dr. Andreas Simm, Universitätsklinikum Halle (Saale), Universitätsklinik und Poliklinik für Herzchirurgie, Ernst-Grube Str. 40, 06120 Halle (Saale), Tel. +49 345 557 2647, andreas.simm@uk-halle.de

 

Professor Dr. Georg Fuellen, Universität Rostock, Universitätsmedizin Rostock, Institut für Biostatistik und Informatik in Medizin und Alternsforschung, Ernst-Heydemann-Str. 8, 18057 Rostock, Tel. + 49 381 494-7360, fuellen@uni-rostock.de

 

apl. Professorin Dr. Anne Navarrete Santos, Universitätsmedizin Halle, Medizinische Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Anatomie und Zellbiologie, Große Steinstraße 52, 06108 Halle (Saale), Tel. +49 345 557 1718, a.navarrete-santos@medizin.uni-halle.de

 

Ansprechperson bei der DFG:

Dr. Katja Hartig, Lebenswissenschaften 3 Medizin, Tel. +49 228 885-2565, katja.hartig@dfg.de

Letzte Änderung: 11.04.2024 - Ansprechpartner: Webmaster